-Gebärdensprache in der Schule

Endlich! mag man ausrufen. Die Kultusministerkonferenz hat die Gebärdensprache als reguläres Schulfach nunmehr zugelassen. Dazu meinte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) per Presseerklärung: „Die Empfehlungen sind ein großer Schritt zur Gleichstellung der Gebärdensprache mit anderen Sprachen“.

Was für eine absurde Plattitüde! Wenn es ein so großer und wichtiger Schritt ist:

  • Warum mussten wir darauf so lange warten?
  • Warum sind wir in Deutschland so wahnsinnig schwerfällig, Inklusion umzusetzen?
  • Warum hängen uns immer mehr Länder in punkto Barrierefreiheit und Inklusion ab?
  • Warum müssen Behindertenverbände für eigentlich völlig nachvollziehbare Verän – derungen so hart und so lange kämpfen?

Selbst wenn die Kultusministerkonferenz jetzt die Ampel in punkto Gebärdensprache auf Grün gestellt hat, wird noch viel Wasser den Rhein hinunterfliessen, bis dies tatsächlich in den einzelnen Schulen vor Ort ankommen bzw. umgesetzt wird. Schließlich leben wir in einem föderativen Staat mit seinen Vorzügen und Nachteilen. Es laufen bei uns im Verein schon Wetten, dass Kinder, die jetzt geboren werden, davon nichts mehr haben. Wir werden die Ehefrau von Bundeskanzler in spe, Olaf Scholz, beobachten, wie schnell sie es in Brandenburg umsetzt. Schließlich ist es ja nach ihrer Aussage ein großer Schritt. Oder war es nur eine nichts sagende, abgedroschene Redewendung ihres Pressesprechers? Wir werden dran bleiben und berichten. Versprochen.