In manchen Clubs rockt auch der Rollstuhl
Laut Gesetz müssen alle neugebauten Clubs in Berlin seit mehr als zehn Jahren barrierefrei sein. Doch wie gut funktioniert barrierefreies Feiern in der Hauptstadt wirklich? Henrike Möller hat sich umgeschaut.
Der Eingangsbereich liegt noch keine drei Meter hinter ihr und schon trifft Friedericke S. auf die erste Hürde: Um zum Außenbereich des Nuke Clubs in Berlin-Friedrichshain zu gelangen, muss sie durch einen Vorhang aus Plastikstreifen. Eigentlich kein Problem, den Vorhang mal eben zur Seite zu schieben. Für Friedericke alleine ist das allerdings zu schwer.
Ohne Begleitung feiern gehen, das ist für die 26-jährige Spandauerin unmöglich. Natürlich könnte sie das Personal um Hilfe bitten, aber das möchte sie nicht. „Es ist mir unangenehm, wenn so viel Aufhebens um mich gemacht wird“, erklärt sie. Sie möchte nicht mehr auffallen, als sie es im Rollstuhl sowieso schon tut.
Nuke Club gilt offiziell als barrierefrei – trotzdem gibt es Hürden
In andere Clubs als den Nuke Club geht Friedericke deshalb erst gar nicht. Hier weiß sie, dass sie – bis auf die kleine Hürde im Eingangsbereich – mit dem Rollstuhl gut klarkommt. Jeder Dancefloor ist mit dem Aufzug zu erreichen, barrierefreie Toiletten gibt es auch. Eine Barriere bleibt allerdings: Um Aufzug und Toiletten zu benutzen, muss sie das Personal erst nach dem Schlüssel fragen. Auch auf den kleinen Floor, in dem manchmal Konzerte stattfinden, kann sie nur, wenn ihr vorher jemand eine Rampe über die Stufe legt. Selbst wenn ein Club offiziell als barrierefrei gilt wie der Nuke Club, bedeutet das also nicht, dass sich Rollstuhlfahrer dort auch frei bewegen können.
Den vollständigen Artikel können Sie unter folgendem Link lesen: rbb/24.